Handwerk und Handel

Die geografische Lage des Ortes trug maßgeblich zur Umorientierung vom Agrarbetrieb zum Handelspartner bei. Auch die Ansiedelung von jüdischer Bevölkerung trug dieser Entwicklung Rechnung. Im 16. Jahrhundert wurden die ersten Juden unter Ansbacher und Bamberger Schutzherrschaft gestellt, was die wirtschaftliche und kulturelle Ausrichtung bedeutend prägte. Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts kamen verfolgte Reformierte aus den Niederlanden und der Schweiz sowie französische Hugenotten nach Fürth, die ebenfalls neue Handwerkszweige mitbrachten. Anfang des 18. Jahrhunderts war Fürth ein wachsender Ort und der Marktplatz sein soziales und wirtschaftliches Zentrum. Verwaltungsgebäude von zwei Herrschern, viele wichtige Handwerksbetriebe sowie ein reges Markttreiben bestimmten sein Bild. Der Export der in Fürth gefertigten Güter wurde durch den Standortvorteil erheblich beeinflusst und begünstigt.

Gemeindeordnung von 1652. Sie wurde auf Antrag der Fürther Bürgermeister an den Bamberger Domprobst geschrieben. Nunmehr werden die Bewohner nach Vermögen eingeteilt. Es unterscheiden sich vier Gruppen: Besitzer eines ganzen, dreiviertel oder halben Hofes und Mieter.



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Hauptsächlich entwickelte sich der Ort zum Zentrum des Brauwesens, der Spiegelherstellung, der Möbelmanufaktur, des Uhrmacher- und Optikerhandwerks, des Gold- und Metallschlägerwesens, der Bronzefarbenherstellung, der Spielzeugindustrie und der Papierherstellung. Ab dem 18. Jahrhundert war Fürth mit das größte Erzeugungszentrum von Spiegeln und Buntpapier in Deutschland. In all diesen Bereichen wirkte sich die Toleranz und relative Freiheit der Dreiherrschaft positiv auf Gewerbe und Handel aus.

 

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