Die Geschichte
Steigende Schülerzahlen machten im aufstrebenden Fürth in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Bau von neuen Schulen notwendig.
Als Folge dieser Entwicklung entstand das repräsentative spätklassizistische Schulgebäude an der Hirschenstraße. Der dreigeschossige Sandsteinbau mit Uhrgiebel und Glockentürmchen wurde nach den Plänen des Baurates Friedrich Friedreich von 1867 bis 1869 errichtet.
Das Bauwerk galt wegen seiner großen Klassenzimmer mit kindgerechtem Mobiliar, guten Lichtverhältnissen und modernen Sanitäranlagen lange als Musterschule. In dem großzügig angelegten Volksschulgebäude kam die Wertschätzung der Stadt gegenüber Schulbildung und Erziehung zum Ausdruck. Bereits 1878 wurde das Schulhaus durch einen Anbau an der Ottostraße zu einem dreiflügeligen Komplex erweitert, so dass von 1879 bis 1912 auch die Königliche Realschule dort untergebracht werden konnte.
Viele berühmte Söhne der Stadt, wie Jakob Wassermann, Otto Seeling, Gustav Schickedanz und Ludwig Erhard, besuchten die Ottoschule, wie das Gebäude von den Fürther Bürgern noch immer genannt wird. 1969 zog die Staatliche Realschule, die 1991 den Namen Leopold-Ullstein-Realschule erhielt, in das Schulgebäude ein. Im Zuge des Fürther Schulkarussells wechselte diese 2003 in das Schulzentrum am Tannenplatz.
Das ursprüngliche Stadtmuseum im Schloss Burgfarrnbach wurde aufgrund der weiten Entfernung nur von wenigen Besuchern frequentiert. So wuchs der Wunsch nach einem innenstadtnahen Museum mit modernem Konzept. Als der Schulkomplex an einen Bauträger veräußert und saniert wurde, entwickelte sich das Konzept von der Verbindung von Wohnareal und Stadtmuseum unter einem Dach. Die ehemaligen Schüler und späteren Wirtschaftsgrößen der Bundesrepublik dokumentieren auch den Schwerpunkt des Stadtmuseums, der u. a. die Wirtschaftsgeschichte Fürths im 19. und 20. Jahrhundert thematisiert.
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