Sehenswerte Objekte

Druckspritze

Feuerwehrspritze
1886

Foto © Stadtmuseum Fürth

Die Feuerwehrspritze aus dem Jahr 1886 wurde in der Fürther Maschinenfabrik J. W. Engelhardt & Co. hergestellt. Diese Firma war unter anderem auf die Fertigung solcher Gerätschaften spezialisiert. Die ausgestellte Spritze fand bis Mitte des 20. Jahrhunderts bei der Freiwilligen Feuerwehr Mannhof Verwendung. (Städtische Sammlungen Fürth)

Unser Service für blinde und sehbehinderte Menschen: Beschreibung der Feuerwehrspritze
Die Feuerwehrspritze oder Feuerwehrpumpe ist insgesamt 84 cm hoch, 220 cm breit und 72 cm tief. Sie besteht aus mehreren Teilen. Das Herzstück stellt ein grüner Metallkasten für das Löschwasser dar, auf dem der rote Schriftzug „Feuerw. Mannhof“ angebracht ist. Der Wasserbehälter hat auf jeder Seite zwei schwarz gestrichene Eisenbeschläge mit großen Ösen, durch die schwarze Holztragestangen gesteckt werden können. So konnte das Gerät schnell zum brennenden Gebäude transportiert werden. Am ausgestellten Objekt sind die Tragestangen an den Längsseiten des Kastens angebracht.
Der grüne Wasserkasten ist oben mit zwei roten, flachen Metallwannen abgeschlossen, deren Böden als Siebe fungieren. Über sie wurde im Brandfall Löschwasser eingefüllt, das durch eine seitliche, runde Öffnung im Kasten dann wieder herausgepumpt wurde. Dort schloss man den Feuerlöschschlauch an. Zwischen den Sieben befindet sich die grün gestrichene Pumpvorrichtung. An ihr ist mittig ein langer, grün gestrichener, geschwungener, am Behältnis oben befestigter Metallhebel angebracht. An seinen beiden Enden sind Halterungen in Form eines quer liegenden, kurzen Rohres befestigt. Durch diese konnten die Holzstangen geschoben werden, damit vier Feuerwehrmänner die Pumpe betätigen konnten.

Johann Wilhelm Engelhardt
Engelhardt wurde 1816 in Fürth geboren. Nach dem Abschluss der Polytechnischen Schule in Nürnberg war er als Maschinentechniker in Wien, Zürich und im Elsass tätig. 1841 kehrte er nach Fürth zurück und gründete in der Königstraße die Maschinenfabrik „J. W. Engelhardt & Co“. Dieses Werk war das einzige in Fürth, das Dampfmaschinen herstellte und auch die örtlichen Fabriken damit belieferte. Weiterhin produzierte man technische Feuerwehr- und Brauereiausstattungen. Durch all diese geschäftlichen Aktivitäten wurde Johann Wilhelm Engelhardt zum reichsten Bürger der Stadt.
Um 1848 begann Engelhardt, die Bildung einer Feuerwehr in Fürth zu fördern. Eine der ersten Feuerwehrspritzen seiner Maschinenfabrik gewann auf der „Ersten Allgemeinen Deutschen Industrieausstellung“ in München 1854 eine Ehrenmünze.
Im Jahr 1850 stattete Engelhardt die Brauerei Georg Lederer in Nürnberg aus, die so zur ersten Bierproduktionsstätte der Stadt mit Maschinenbetrieb wurde.
Als hochangesehener Bürger amtierte Engelhardt 1863 bis 1869 als Magistratsrat, dieser Posten ist heute mit dem eines Referenten vergleichbar. In dieser Funktion ließ er die Schutthalde am Ostabhang des damaligen Friedhofs an der Nürnberger Straße mit Bäumen und Sträuchern bepflanzen und erweiterte die „Engelhardtsanlage“ in den folgenden Jahren. Diese Grünfläche wurde zur Keimzelle des heutigen Fürther Stadtparks.
Johann Wilhelm Engelhardt starb im Jahr 1878 in Fürth. Nach ihm ist die "Engelhardtstraße" benannt.

Kurze Geschichte der Fürther Feuerwehren
Bereits seit dem Ende des 16. Jahrhunderts schaffte die Gemeinde Fürth Feuerlöschgeräte, wie beispielsweise Wasserbehälter auf Kufen, Feuerspritzen, Feuerlöscheimer und vieles anderes mehr, an. Diese Gegenstände wurden in verschiedenen, dafür geschaffenen Depots verwahrt.
Für Fürth wurden 1823, 1835 und 1858 neue städtische Feuerlöschordnungen erstellt.
So gründete die Fürther Freimaurerloge 1835 den „Verein zur Rettung von Personen und Mobilien bei ausbrechendem Feuer“. Daraufhin wurde 1847 ein vom Magistrat genehmigter „Feuer-Lösch-Verein“ ins Leben gerufen. Johann Wilhelm Engelhardt, dessen Fabrik Feuerwehrspritzen herstellte, gründete 1848 eine „Feuerwehrkompagnie“ mit 60 Mitgliedern.
Heute sind die Berufsfeuerwehr, die in der Feuerwache ihren Stützpunkt hat, und die Freiwilligen Feuerwehren in den einzelnen Ortsteilen (Fürth, Mannhof, Steinach, Sack, Stadeln, Ronhof, Poppenreuth , Oberfürberg, Burgfarrnbach, Atzenhof, Vach) zur Brand- und Katastrophenbekämpfung im Dienst.

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